Im Sommer des Jahres 2017 reifte der Entschluss, wieder einmal eine „Jahresfahrt“ der besonderen Art zu absolvieren. Im September stand fest, zum dritten Mal nach 2012 und 1998, über den Alpenhauptkamm zu fahren. Auf der „Route des Grandes Alpes“ gelangt man in 7 Tagen vom Genfer See nach Nizza ans Mittelmeer! Gesagt, getan, die Tourenplanung begann im Oktober. Bereits im November waren die Flüge für 14 der 17 Teilnehmer/innen gebucht. Von Januar bis in den April dauerte die mühsame Suche nach Unterkünften entlang der Strecke von ca. 700 km. Für 17 Personen und nur eine Übernachtung jeweils zum Etappenende Zimmer zu bekommen, erwies sich als langwierig und zeitaufwendig. Mit Langmut und Geduld wurde aber auch diese Herausforderung bewältigt.
Eine besondere Herausforderung stellte der 23 km lange Anstieg (mit 6-8 % Steigung) und ca. 1600 Höhenmeter (HM) am Stück zum „Restefond la Bonnette“ dar! Auf Passhöhe 2802 m (höchster befahrbarer Alpenpass) genossen alle den beeindruckenden Rundumblick über die Gipfel der französischen Seealpen. Insgesamt bewältigte das Team knapp 14000 HM. An manchen Tagen standen weit über 2000 HM auf dem Plan.
Die meisten nutzten die Bequemlichkeit des Fliegens um nach Genf zu gelangen. Nicht jedoch Willi und Gero. Die beiden schwangen sich bereits am Dienstag vor Tour-Start in den Rennradsattel und radelten von daheim nach St. Blaise. Dort trafen sie am Freitag ein und warteten auf den Rest der Gruppe, der am Samstag -vom Flughafen Genf kommend- nach 45 km und 1140 HM ebenfalls in St. Blaise eintraf.
Auch unser Servicefahrer Manni konnte leider nicht fliegen! War er doch sowohl für den Hin- und Rücktransport von Rädern, Material und Gepäck wie auch für den Service unterwegs verantwortlich. Diese Aufgabe erledigte er bei der Tour in hervorragender Weise. Mit landestypischen Speisen und Getränken verwöhnte und überraschte der Manni das Team jeden Tag. Auch die eine oder andere Besorgung -man kann ja mal was vergessen- erledigte er klaglos und zuverlässig. Routiniert war er immer wieder zur Stelle, um im Bedarfsfalle zu Verpflegen. Gerade Getränke waren in den Anstiegen sehr begehrt. Zeigte das Thermometer doch in den ersten Tagen weit über 30 ° C. Am Dienstag sogar die Höchsttemperatur 40,1 °C! Alle Teilnehmer/innen danken Manni für die Tourenbegleitung und Teambetreuung!
Den schon fast traditionellen Abschluss fand diese tolle Radsportwoche in Nizza. Am östlichen Ende der „Promenade des Anglais“ stürzten sich alle in die Fluten des Mittelmeeres. Ein erhebendes Gefühl nach einer Woche Strapazen und dem Wissen, über die Alpen bis ans Mittelmeer geradelt zu sein!
Der Tag und damit die Radsportwoche klangen aus mit einem wunderbaren Essen in der Strandbar „Cabana“ unmittelbar am Meer in der Nähe des „Cap d´Antibes“.
Besonders dankt der Verfasser -im Namen des Teams- den Teilnehmern, die die Tour vorbereitet und geleitet haben. Ohne deren Mithilfe wäre diese sehr schöne Woche nicht möglich gewesen!
Bericht: Manfred Franz