Die diesjährige Traditionstour nach Sommerach nahmen 14 Radler mit dem Rennrad unter die Pneus. Der Morgen empfing uns mit angenehmer Temperatur, sodass alle erwartungsvoll der Wochenendfahrt entgegen sahen. Schon auf dem Weg nach Altdorf ereilte einer unserer Radamazonen das schreckliche Schicksal eines Plattfußes. Kein Problem, da der Gatte sorgenvoll daneben stand, als die Kollegen seiner Gattin den Reifen in Ordnung brachten. Trotz des kurzen Stopps wurde der Treffpunkt in Altdorf pünktlich erreicht.
Dort sonnte sich bereits der Rest der Gruppe.
Nein, einer war noch unterwegs. Kurzerhand den Helm vergessen musste einer unserer Routiniers wieder nach Hause, um das fehlende Bekleidungsstück zu holen. Trotz dieser spannenden Anfangsphase konnte rechtzeitig gestartet werden.
Die Tour führte uns auf altbekannten Wegen flach bergauf über Gersdorf, Lauf und Igensdorf zum ersten Höhepunkt dem Kasberg. Wieder einmal musste festgestellt werden, dass dieser Hügel jedes Jahr schwieriger wird. Oben angekommen packten wieder einige ihre Pausenbrote aus dem sorgsam gefallteten Staniolpapier heraus. Andere begnügten sich mit leckeren Riegeln.
Aufgetankt und abgekühlt wurde noch diskutiert, wer denn nun gegen den Wind vorne fahren darf. Der Wetterbericht hatte Wind bis zu 8 Bft vorausgesagt, was dem einen oder anderen sich weit nach hinten einordnen ließ.
Der ganz starke Wind blieb Gott sei Dank aus, sodass die Gruppe die schöne Natur und die angenehmen Temperaturen genießen konnte Frohgemut sahen wir dem berühmten Schlot von Eggolsheim entgegen, wussten wir doch, das im 15 km entfernten Stiebar-Limbach ein wunderschöner Biergarten auf uns wartet.
Doch zu früh gefreut. Erst ereilte uns ein weiterer Plattfuß, dann ein kurzer Regenschauer in Eggolsheim. Letztendlich wurden wir Dank des Plattfußes nicht sonderlich Nass, weil der meiste Regen offensichtlich schon kurz vorher herunter kam. Roppelts Biergarten empfing uns wieder mit wunderbarem Sonnenschein und eine weitere Radamazone nahm uns strahlend in Empfang. Bei deftiger Mahlzeit mit leckeren Brotzeittellern, Fleischküchlein und „Zwiebelkuchen“ genossen wir Roppelts Braukunst. Gut gelaunt und gestärkt kletterten wir wieder auf unsere Räder und machten uns auf die nächsten 100 km.
Der Steigerwald zeigte sein schönstes Gesicht. Herrliche Landstraßen, wenig Verkehr und einige Höhenmeter, nach wie vor bei Sonne pur. Einfach traumhaft die Streckenführung unseres Tourengurus, der im Gegensatz zu manch anderem Jahr, dieses mal mitgefahren war. Strikt dem geplanten Track gefolgt, stoppte uns nur der nächste Plattfuß. Schnell behoben ging es harmonisch weiter. Zwischen diesem und dem nächsten Platten vollführte unsere „wanderprobte“ Artistin erneut einen Abstieg über den Lenker. Gut wer Erfahrung hat. Abgesprungen, gelandet an einer Wand mit Büschen, war der Schreck größer als die Blessuren. Zuerst das Rad gecheckt, dann den eigenen Apparat kurz geschüttelt und die wilde Fahrt ging weiter.
Der nächste Plattfuß beendete den Radtag des Plattenkönigs. Drei sind einem zuviel ! Während sich die Handwerker des Teams an der Behebung der Schadens versuchten, kurzerhand am Zielort die Frau gerufen und die letzten Kilometer ohne weiteres Missgeschick im PKW absolviert.
Der Rest der Gruppe genoss noch einen ordentlichen Schlusspunkt mit kulturell wertvoller Überfahrt des Mains.
Das Abendessen beim „Schwan“ war wie immer ein Highlight. Mancher konnte selbst nach 3 Gängen noch nicht genug bekommen. Angetrieben von den guten Gästen präsentierte der Wirt die sogenannten „Späterle“, welche bei manchem ein mulmiges Gefühl in Kopf und Magen in der Nacht bescherten. Nur gut, das der Chef dem Wunsch nach einem „Trösterle“ nicht mehr nachkam.
Der nächste Morgen empfing uns mit einem super warmen Lüftchen. Nach einem paradiesischem Frühstücksbüffet wurde beim Plattenkönig der Mantel gewechselt, sodass er total unmodisch in Rot und Gelb rumfahren musste. Strafe muss sein ! Dank an die Spender von Schläuchen, Mantel und Luft. Durch diese Hilfe konnte der zweite Tag nahezu mit kompletter Mannschaft zurück gefahren werden. Zwei geplante Abgänge, ansonsten standen alle wieder am Start.
Erstes Ziel sollte der Haaghof mit der Gaststube „zu Bad Windsheim“ sein. Davor jedoch lag eine Menge Schweiß, verbrannte Haut und etliche Höhenmeter. Einige harte Bergsprints von denen der Autor nur vom Hörensagen Kenntnis hat und man höre und staune – keine weiteren Defekte – !!
Nach der Umgestaltung des Biergartens unter Einbeziehung fast sämtlicher Tische und Sonnenschirme wurden die Bestellungen im Minutentakt aufgegeben. Die Stimmung, die Sonne, die netten Bedienungen sowie das ausgezeichnet Essen, ließen uns etwas länger verweilen.
Dies wurde durch eine konzentrierte Gruppendynamik auf der Straße wieder gutgemacht, sodass wir zügig und abgekämpft bei der letzten Verpflegungsstelle ankamen. Im Wendelsteiner Tourengarten erwartete uns schon die Hausherrin (!) mit leckeren italienischen Spezialitäten, hausgemachten Kuchen und lokalen Bierspezialitäten.
Am Ende waren sich alle einig, wir bringen nichts mehr runter und hatten einen richtigen Kurzurlaub genossen.
Das Team hatte an diesem Wochenende 4.620 km mit 34.000 Höhenmeter gefahren, 168.000 Kalorien verbrannt, 80.000 Kalorien zu sich genommen sowie 5 Platten und einen Sturz fabriziert. Nicht gemessen wurden die Verbrennungen von der Sonne an Arm und Bein oder die Anzahl der Witze und Lachattacken.
Es war wieder mal super !!!!! Danke Anja und Stefan !
Bericht von Werner Hecker