Die diesjährige Quäl-Dich-Tour führte zu gewohnter Zeit an Himmelfahrt von Feucht bis nach Karlsbad, Prag und Pilzen in Tschechien. Es sollten vier trockene und sonnige Tage werden, die den Rennradfahrern einiges abverlangen sollten.
1. Etappe Feucht – Karlsbad 200km, 2.395 Höhenmeter
Früh morgens wurde das Gepäck im Servicefahrzeug von unserem Manni Schindhelm verstaut. Pünktlich um 8 Uhr wurde bei noch moderaten Temperaturen in Richtung Oberpfalz aufgebrochen. Es begann leicht wellig über Traunfeld in Richtung Hartmannshof und alle acht Radler waren guter Dinge.
Leider kam Jürgen Meyer bei einer kurzen Abfahrt vom Weg ab und stürzte unglücklich auf einer Wiese. Die Verletzung war so ernst, dass er die Tour nicht fortsetzen konnte und die nächsten Tage im Krankenhaus verbringen musste. Für die restlichen sieben Radfahrer ging es weiter, wenn auch mit einem mulmigem Gefühl nach dem Sturz von Jürgen.
So ging es quer durch die Oberpfalz bis an die tschechische Grenze und von dort zunächst nach Cheb (Eger) und dann weiter die Eger entlang über Sokolov (Falkenau) nach Karlovy Vary (Karlsbad). Karlsbad gehört zu den berühmtesten und traditionsreichsten Kurorten der Welt.
Leider kamen wir nicht in den Genuss der Vorzüge des Kurorts und begnügten uns mit dem kulinarischen Angebot unseres Hotels.
2. Etappe Karlsbad – Decin 192km, 2.680 Höhenmeter
Die zweite Etappe begann vergleichsweise flach durch wunderschöne Landschaften im Karlsbader Hinterland und anschließendem Aufstieg zum Meluzinou im Erzgebirge, dem höchsten Punkt der Tour auf 1091m.
Im weiteren Verlauf ging es an der tschechisch-deutschen Grenze entlang, mal auf der tschechischen und mal auf der deutschen Seite. Die Straßenverhältnisse waren größtenteils sehr schlecht. Zum Teil fehlte die „glatte“ Deckschicht oder es reihte sich ein Schlagloch ans andere. Da kamen die Rennräder und ihre Fahrer an ihre Belastungsgrenzen. Bemerkenswert war dabei, dass wir auf der gesamten Tour nicht eine Reifenpanne hatten. Die Fahrt im Mittelgebirge hatte im Wechsel wunderschöne Abfahrten und anschließende Anstiege, leider wenig flache Strecken wodurch die Gruppe immer wieder auseinandergezogen wurde. So kamen viele Höhenmeter zusammen und die Etappe war im Nachhinein die schwerste. Im Hotel in Decin (Tetschen-Bodenbach) wurden wir mit tschechischen Köstlichkeiten versorgt, unter anderem mit tschechischen Knödeln, Gulasch und erfrischendem lokalem Bier.
3. Etappe Decin – Prag 188km, 2.108 Höhenmeter
Nach der schweren Etappe des Vortags waren die Beine zum Teil noch schwer, umso schmerzhafter war der erste steile Anstieg direkt nach dem Start. Dem folgte aber eine wunderschöne Strecke durch den Nationalpark Sächsische Schweiz. Weiter ging es zum Dreiländereck Tschechien-Deutschland-Polen bei Zittau. Auch hier waren die Straßenverhältnisse zum Teil katastrophal und führten die Radler an ihre Grenzen.
In der Ferne sahen wir den nachfolgenden Aussichtsturm und wir sahen Hinweise auf den berühmten „Rübezahl“ der sich früher im angrenzenden Riesengebirge herumgetrieben haben soll.
Übernachtet wurde in einem „Sporthotel“ zugehörig zu einem Bootshaus direkt an der Moldau mit eigenem Wildwasserkanal.
Ein Ausflug in die Prager Innenstadt führte zielstrebig in die Verpflegungszone um unsere Kohlehydrat- und Flüssigkeitsspeicher wieder zu füllen, denn die waren wieder mal komplett leer.
4. Etappe Prag – Plzen 102km 1081 Höhenmeter
Am letzten Tag der Tour ging es „nur“ noch um den Transfer nach Plzen, vergleichsweise kurze aber wellige 102km. Die ersten drei Etappen hatten den Radlern aber schon einiges abverlangt, sodass man am Ende froh war in Plzen vom Rad in den Zug umzusteigen.
Zusammenfassend war es wieder eine abwechslungsreiche und fordernde Tour, die jedem ermöglichte an seine Grenzen zu kommen. Wir danken unserem Manni Schindhelm für die Begleitung mit dem Servicefahrzeug und die exzellente Versorgung.
Die nächste Tour wird auf besonderem Wunsch hin ins Saarland führen.
Bericht: Rolf Michler