Am 6.7.24 wurden wir pünktlich vom Feuchter Bürgermeister und Radlexpress-Mitglied Jörg Kotzur auf den Weg verabschiedet.
Die Jahresfahrt 2024 hat uns zur Partnergemeinde nach Leutschach geführt. Leider im letzten Jahr ausgefallen, konnten wir den gut geplanten Weg unseres Radsportfreundes Franz dieses Jahr nutzen. Die Strecke führte uns über Bruckbergau/Landshut, Seeham, Pass Lueg, Obertauern und Mauterndorf nach Leutschach. Die Tagesetappen waren zwischen 120 und 145 Km mit insgesamt knapp 8000 Höhenmetern geplant.
Bereits auf der ersten Etappe sollte einer der härtesten Anstiege >18% auf uns warten. Zwar nicht der steilste der gesamten Tour, aber der Unvorhergesehenste. Bei Pollanden konnten wir feststellen, daß die Radwegsplaner ein Herz für Bergziegen haben. Nächstes Mal fahren wir auf der Straße, die ging nämlich nahezu flach dahin.
Die anschließende Vesperpause verschaffte uns Entschädigung. Unsere Ein-Tageskurzmitfahrer verabschiedeten sich danach bei KM 80 und wir zogen weiter unseres Weges. Nicht jedoch ohne einen kleinen Schwund von zwei Teilnehmer zu verzeichnen. Einen hatten wir tatsächlich hinter dem Bus übersehen und dadurch vergessen, der andere entschied sich nach einem Speichenriss gegen eine Reparatur und fuhr mit dem Service-Mani zum nächsten Radshop und kaufte gleich einen neuen Laufradsatz. Warum eigentlich nicht …. ?
Das Wetter meinte es mit uns sehr gut, sodaß wir trocken an der ersten Unterkunft in Bruckbergau/Landshut ankamen. Kaum angekommen flaute der Wind in Sturmstärke auf und ein ordentliches Unwetter zog über das Hotel hinweg.
Ein weiterer Eintages-Begleiter hatte jedoch leider nicht so viel Glück und fuhrt aufgrund seiner 209 Km-Runde die letzten 60 KM im Sturmregen nach Hause. Er hätte besser auf das Eis verzichtet, daß er sich unterwegs noch gegönnt hatte.
Der 2. Tag empfing uns morgens schon mit Regen, der sich über den ganzen Tag hinziehen sollte. Die Gruppe nahm es gelassen, da sich aufgrund der vorherigen Wetterbedingungen jeder gedanklich und kleidungstechnisch darauf eingestellt hatte.
Somit wurden die 130 km nach Seeham routiniert abgespult und wir hatte an diesem Tag auch keinen Mitfahrer-Schwund.
Vielmehr wurden wir von einem Nachzügler ab dem Abend verstärkt, der uns doch tatsächlich die Sonne zurückbrachte, die ab hier jeden Tag mehr strahlte.
Unsere 3. Etappe führte uns auf das Dach der Tour nach Obertauern in 1690 Meter Höhe. Vorher wurde der Pass Lueg zum Einfahren genutzt, dann der knapp 10 Km lange Anstieg zum Skigebiet in Angriff genommen. Die abschließende Abfahrt nach Mauterndorf wurde mit Highspeed von bis zu 88 Km/h genossen. Angekommen im Hotel genossen wir wie jeden Tag vorher und nachher unseren Ankommenstrunk und ließen den Tag Revue passieren.
Der folgende Tag stand unter dem Motto „wir freuen uns auf den Wörthersee“. Herzlich verabschiedet von den Hoteleignern wurde wir gen Sumperhöhe wieder auf 1430 m Höhe hochgeführt. Nach 120 km erreichten wir dann den See, der zum Verweilen in einer Eisdiele genutzt wurde, damit sich die Gruppe wieder sammeln konnte. Die letzten Kilometer im Verband führten uns dann nach Klagenfurt zu unserer Unterkunft.
Die abschließende Etappe nach Leutschach führte die Radgruppe über herrliche Landschaft zum Radlpass. Oben angekommen genossen wir bei weit über 30 Grad nochmals die Board-Küche unseres fabelhaften Servicemannes Mani. Alle waren darauf ausgerichtet nun nur noch gemütlich den Berg abwärts zu fahren. Aber trotz Hitze, wurde der Gegenwind eingeschaltet, sodaß wir uns am Ende etwas mehr als gedacht plagen mußten.
Nach der Ankunft in Leutschach hatte der eine (und kein anderer) einen kleinen Hitzschlag, den wir jedoch schnell mit einer Literflasche Mineralwasser abkühlten. Die anderen Teilnehmer begnügten sich mit kalten Kaltschalen und anschließend der ersten kleinen Weinprobe in Weiß und Rose.
Da wir noch gut in Schuß waren, setzten wir am Tag 6 unsere Radrunde weiter fort und besuchten auf einer Runde mit 980 Höhenmeter eine Ölmühle sowie eine Buschenschenke. Unser „Lokalmatador“ Manni hatte für uns ein schönes Program gestrickt und auch eine unseren Ansprüchen gerechten, ausgezeichnete Buschensnhänke ausgesucht. Vielen Dank hier an Manni, der unsere Hotelbuchungen trotz etlicher hin-und-her optimal organisiert hat.
Da es jeden heißer wurde, musste am Tag 7 eine Schwimm-Wander-Rad – Kombination durchgeführt. Ziel eine weitere Buschenschänke im Leutschacher Hinterland. Ausgiebige Weinverkostung, ausgezeichnetes Essen und nette Gespräche rundeten unseren letzten Tag in Leutschach ab. Auf dem Heimweg wurde die Wandergruppe kurz vor Leutschach von einem Bierbrauer auf die falsche Bahn geworfen. Ohne sich groß zu wehren wurde noch eine Bierprobe durchgeführt, die bei manchem die Stimmung ins Unermessliche steigen ließ.
Es wurde berichtet, daß Zimmernachbarn dadurch eine schlaflose Nacht hatten.
Nach einer Woche Radsport, Gemeinschaftssinn, lustigen Anekdoten und ernsthaften Gesprächen fuhren wir am Samstag 13.07.24 mit der Bahn wieder gen Heimat zurück. Dabei wurde über zukünftige Ziele in Frankreich, Italien und vielleicht in 2 Jahren wieder Leutschach zum 40-jährigen Partnerschaftsjubiläum diskutiert.
Die nächste Jahresfahrt kommt bestimmt.
Bericht und Bilder: Werner Hecker