Häusiman 2014

Erlebnisbericht von einem der Spaß am Organisieren hat.

4 Uhr der 30. August ist gerademal vier Stunden alt als der Wecker in der Jägersruh beim Häusi Alarm schlägt. Das aufstehen fällt mir diesmal nicht schwer, anders als früher, wo die Wettkampfbesprechung schon mal bis 24 Uhr oder länger gedauert hat, war das kollektive Bekunden von körperlicher Schwäche einiger Athleten schon um 21 Uhr zu Ende. Im eigens dafür aufgestellten Zelt kehrt Ruhe ein, ich bin gespannt ob all die Halsschmerzen, untrainierten Oberschenkel, Wadenkrämpfe und was weiß ich noch alles für Wehwehchen überhaupt morgen noch die Kraft finden am Häusiman dem Vereins Triathlon vom Radlexpress teilzunehmen.

4:30 Uhr, am Freibad Feuchtasia wartet Ralf auf mich, zügig beginnen wir mit dem Aufbau der Wechselzone, die Radstrecke wird markiert, im Radio läuft traditionell das Rucksackradio von Bayern 1, fasst verpassen wir den Sonnenaufgang der in diesem Sommer nicht immer selbstverständlich ist, und oft von dunklen Wolken verdeckt wurde. Um 6:30 Uhr komme ich mit dem Motorrad vom Markieren der Laufstrecke zurück in den Wechselbereich und werde begrüßt von meinen gut gelaunten und strahlenden Helfern. Ja man nennt Sie Helfer, dahinter stecken Persönlichkeiten der besonderen Art, Sie sind  jedes Jahr für mich da, stellen Ihre eigenen Interessen in den Hintergrund und machen aus dem Häusiman „wos bsonders“. Ohne viel bla,bla ist alles aufgebaut, bis auf die Kleinigkeit „wo der VW-Bus hin muss“ klappt alles wie am Schnürchen. Auch der Zno und sein Mediateam nehmen die Arbeit auf, das eine oder andere Interview wird gemacht, Helga und Ute kümmern sich um das Kuchenbuffet, die Muppets (gemeint ist unsere Zeitnahme) stimmen sich ab und so langsam aber sicher ist alles bereit für unsere Athleten. Bei den Gedanken daran mit welchem Einsatz alle hinter dieser Veranstaltung stehen bekomme ich Gänsehaut und einen etwas glasigen Blick, ich kann mich nur bedanken und Euch meinen aller größten Respekt aussprechen. Für mich, und ich denke auch für die Teilnehmer seid Ihr unsere „Edelhelfer und Wunscherfüller“.

7:30 Uhr, der Carbonanteil im Wechselbereich nimmt drastisch zu, vorbei sind die Zeiten wo Tourenräder mit Schutzblech oder Mountainbikes das Bild prägten. Eifrig sind die Athleten, die mit Ihren Aerohelmen an Sternenkrieger fremder Galaxien erinnern damit beschäftigt, den besten Platz für den bevorstehenden Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren zu finden. Wäre da nicht der Zno, der mit seiner Kamera und dummen Fragen die empfindliche Konzentrationsphase der Athleten stört, Ihnen Antworten und ein Lächeln entlockt.

8:25 Uhr, im Wechselbereich kehrt Ruhe ein, im Schwimmerbecken vom Feuchtasia liegt das Wasser glatt wie ein Spiegel im Becken. Der Schein trügt, 50 Triathleten am Beckenrand gespannt wie ein Flitzebogen erwarten den Start vom Häusiman, keiner spricht mehr von Halsscherzen, Müdigkeit oder „ich bin schlecht drauf“. Alle warten, bis ich wie immer, den Startschuss auch wie immer mit einer defekten Pistole gebe.

8:30 Uhr, beng beng, das Wasser kocht, das Rennen läuft, wie war das mit dem „stellt euch nach Schwimmleistung auf“ der schnellste vorne usw. Aber was machen die gleichschnellen? Richtig, Sie schwimmen neben, über und untereinander, Bahn 3 hatte richtig viel Spaß und Ich beim Zusehen auch. Ulli die Bademeisterin beobachtete die  Bahn 5, dort schwammen die Genusstriathleten, mit dem Kopf aus dem Wasser genossen Sie die Anfeuerungen der Zuschauer. Der Wasserverbrauch auf der Bahn hielt sich in Grenzen, und Ulli meinte ich muss nichts nachbezahlen.

8:37 Uhr, mit der Ruhe in der Wechselzone ist es vorbei, Sebastian Bleisteiner, Ed Schmid, Michi Reiwe, Verena Heller, Stefan Picker, usw. Schlag auf Schlag platschen die noch nassen Füße der Athleten übers Pflaster zu Ihren Carbonfeilen. Abtrocknen Fehlanzeige, die Konkurrenz lässt keine Körperpflege zu, jede Sekunde zählt. Und dann, was sehen meine Augen, es gibt Sie noch, Räder aus Stahl mit Gepäckständer und sogar ein Mountainbike ist dabei. Die Besitzer der aussterbenden Rasse hatten auch wesentlich mehr Zeit zum Wechsel eingeplant als die Carbonfraktion, genüsslich wurden die Radsocken angezogen, Badehosen gegen trockene Radhosen getauscht und sogar Windjacken übergezogen. Mit der Bemerkung die verlorengegangene Zeit wird jetzt mit einen 60ger Schnitt wieder aufgeholt wurde es ruhig in der Wechselzone, das Wasser im Schwimmbecken liegt da, glatt wie ein Spiegel nichts erinnert mehr an das Piranhabecken vor wenigen Minuten. Die Staffel mit dem Namen „die Knackärsche“ hatte die Wettkampfplanung ohne die Deutsche Bahn gemacht. Hans-Peter Neeser Schwimmer der Staffel übergab an den mit  30 minütiger Verspätung aus Augsburg angereisten Karl-Heinz Nichterwitz, mit Ihm waren nun alle Athleten auf der Radstrecke.

9:26 Uhr, Aufregung bei den Helfern, der Zno sprintet geschmeidig wie eine Eisenbahnschiene in den Wechselbereich. Der erste Radfahrer war im Anflug, nicht wie erwartet Sebastian Bleisteiner sondern Matthias Schmidbauer hatte sich an die Spitze gesetzt. Ausruhen konnte er sich nicht, zu knapp war sein Vorsprung, also Rad weg Helm runter, Laufschuhe an und ab auf die Laufstrecke. Wie auf einer Perlenschnur aufgereiht und mit dem Messer zwischen den Zähnen verschwanden auch seine Verfolger im Wald hinter dem Freibad. Verena Heller hatte wie immer die Zügel bei den Damen fest im Griff, mit beruhigendem  Vorsprung ging Sie vor Anna Roth und Birgit Häußinger auf die Laufstrecke. Hinter diesen Drei wurde es nochmal richtig eng. Bei den Staffeln hatte das Team O.K. knapp die Nase vor dem Tri Team Concordia und den Schmidts. Nachdem die Laufstrecke alles andere als flach und langweilig ist konnte man gespannt sein wer seine Körner richtig eingeteilt hat.

9:52 Uhr, es ist angerichtet, Kamera läuft, Ton läuft, Kuchen läuft, ISO läuft, der erste Athlet kommt von der Laufstrecke zurück, aufgrund der hohen Leistungsdichte geht es Schlag auf Schlag. Das Kuchenbuffet und der ISO-Stand sind die Anlaufstelle Nummer Eins, T-Shirt Ausgabe läuft alles im grünen Bereich.

10:27 Uhr, das kollektive Kuchenessen, das ich hatte keinen Druck am Rad, das ich hab noch kein Finishershirt und allgemeine Zielgeplänkel  wird unterbrochen durch die Ansage „der letzte Läufer kommt. Alle geben noch mal alles, Klatschen, Jubel, keiner ist sich zu schade den letzten Teilnehmer mit Beifall ins Ziel zu begleiten, wie ich finde eine super sportliche Einstellung und immer ein toller Schlusspunkt von „am bsondern Triathlon“.

12:30 Uhr, keine Flatterbänder, keine Triathleten, keine Helfer, der Häusiman macht Pause bis zur Siegerehrung am Abend. Auch aufgefallen ist mir, das der junge den alten Friedrich richtig den Sender eingestellt hat, das der griechische Meister ohne Training Spaß hatte, der Stefan die Haare schön hatte, der Armin die schnellste Wechselzeit hatte, das italienische Eiskugeln auf Waldwegen nicht richtig rollen, die Chefin den Andi im Griff hatte und den Steve zum Nachdenken brachte, der Marcus schöne, nette Hilfe bekam, der Harry den schönsten Anzug und das älteste Rad hatte, der Sebastian mit Radplattfuß gewonnen hat, der Michi im Ziel platt umgefallen ist, der Pit ohne Druck richtig schnell ist, so mancher beim Zieleinlauf sein Team vergas, der Reifen den Roman mal kann, der Heinz den Rasen super gemäht hat, die Steffi immer lacht, alle viel Spaß und keine Halsschmerzen oder sonstiges hatten, und so weiter.

2:30 Uhr der 31. August ist gerade einmal 2,5 Stunden alt,  ich fahre müde und nicht mehr ganz nüchtern mit meinen Sonnenschein nach Hause, glücklich und zufrieden mit klasse Typen einen tollen Tag verbracht zu haben. Ich wünsche meinen Nachfolgern alles Gute und möchte mich für 13(18) Jahre Triathlon vom feinsten bedanken.

Alles Gute und immer viel Spaß am Sport wünscht euch der Häusi

Ergebnisse

Gesamt

Gesamt Damen

Gesamt-Herren

Gesamt-Staffel

Laufen

Radfahren

Schwimmen

Verein-Damen

Verein-Herren

Verein-Gesamt

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